Presse



Aus der Presse:
Zeitungsartikel über Bettina Kästle und ihre Auftritte

Für die Presse:
Bild- und Textmaterial, Anzeigenvorlagen




Kreiszeitung Böblingen, 11.02.2020

Schwäbisch, schlitzohrig und charmant

Die Grafenauer Komikerin und Chansonette Bettina Kästle präsentiert ihr neues Programm in Sindelfingen - von Bernd Epple

Was die Kästle auf dem Kasten hat, präsentierte sie am Samstagabend im restlos ausverkauften Sindelfinger Theaterkeller mit geistreicher Alltagskomik und schwäbischem Wortwitz in ihrem neuen Programm „Ich heiße nicht Frau Kächele!“
Kästle ist Kästle – unverfälscht und eben sie selbst; wie man bereits beim Betreten der Bühne feststellen darf. Nichts wirkt gekünstelt. Mit Akkordeon und Kazoo kommt sie hinterm Vorhang vor und leistet sich einen kleinen Fehlgriff auf den Tasten ihres Zuginstruments.

„No fang i halt grad nomol o!“, zwinkert sie und wiederholt ihren „Auftritt“. „Eigentlich ko se’s!“ (Eigentlich kann sie‘s), schickt sie noch hinterdrein. Als ihr das später nochmal passiert, sagt sie: „Ich hab das Instrument in der Wartung gehabt, seither spielt es nicht richtig!“. Bemerkt hat die zu vernachlässigenden kleinen Fehlerlein wohl kaum jemand aus dem Publikum. Aber auch das gehört wohl zu dieser Frau: Wenn schon nonchalant, dann aber korrekt!

Offenbar wird ihr Name immer mal wieder mal verwechselt, was ihr vermutlich den Impuls gab, ihr neues Programm, wie auch ihre frisch erschienene CD, mit „Ich heiße nicht Frau Kächele“ zu übertiteln. Sie erklärt: „Käschtle, wie Kaschda, bloß halt kleiner!“ Ihre Eröffnungsnummer trägt den charmanten Titel „Maulhalta Rapp“. Mit Ukulele-Begleitung, wird das Publikum hier gleich mal auf die Verhaltensregeln hingewiesen, die während ihres knapp zweistündigen Vortrags gelten sollen. „Bombobabierles-Knischtra“ ist demnach genau so wenig erwünscht, wie in der Tasche „kruschteln“. Schwätzen, Husten und Naseschnäuzen solle man doch ebenfalls lieber an anderer Stelle, als während des Programms.

Dass sich das genaue Zuhören lohnt, beweisen die zahlreichen Wortwitze und Verdreher, die im Anschluss mit kräftiger Gesangsstimme von Ukulele Gitarre, Akkordeon und „singender Säge“ begleitet, vorgetragen werden. Apropos singende Säge: „Sie wurde bereits von der Schauspielerin Marlene Dietrich in den 40er Jahren gespielt“ klärt Kästle auf. Der überdimensionale Fuchsschwanz wird mit Geigenbogen in Schwingung versetzt und dient ihr für Stücke wie „Over the Rainbow“, „Der Mond ist aufgegangen“ oder „Freude schöner Götterfunken“. Sie wolle nicht als Kennerin gelten, lässt Kästle ihr Publikum augenzwinkernd wissen. „Aber im Beethovenjahr ist mir eine ,Kleine Nachtmusik’ schon wichtig!“, kommentiert sie die hohe Kunst des Sägespielens. Sie ergänzt mit einer angeblich aus der Fachliteratur entnommenen, wissenschaftlichen Dissertation von Friedrich Fuchsschwanz. In seinem Buch kläre dieser zum Beispiel über den „Brauch des Abendsägens“ auf oder informiere über die Hintergründe des „Buß- und Sägtages“.
Ansonsten sind Kästles Themen mitten aus dem Alltag gegriffen: „Shopping“ beschreibt die Diktatur der Mode und individuelle Grenzen, an die man aufgrund fehlender Modelmaße gelangen kann. Der Einkauf im „Supermarkt“ und die peinlichen Situationen, in die man dabei geraten kann, wenn man die Frauenärztin ebenfalls beim Einkaufen trifft oder wie immer an der falschen Kasse ansteht, ruft herzhafte Lacher bei den Besuchern hervor. Das sind Situationen die man kennt, genauso wie den Stress mit dem „Blitzer“, der mitten in der Nacht auf der schnurgeraden Landstraße in Aktion tritt und einen horrenden Bußgeldbescheid zur Folge hat. „Radfahren“ wird zum besonderen Erlebnis, wenn man nicht dresscode-konform und dazu noch etwas unsportlich unterwegs ist.

Herzzerreißend kommt ihr Stück über ihr Leid („Oh i muaß leida“) rüber. In diesem schwäbischen Fado sitzt sie tief im Jammertal („I ben zom Leida auf die Welt b‘schtellt!“) und erzeugt dabei dennoch Lachtränen anstatt Tränen der Trauer. Ihre Mimik tut ein Übriges. Wie der bayrische Liedermacher Fredl Fesl führt Kästle nicht nur wortwitzreich Alltagssituationen ad absurdum, sondern hat auch noch ein feines Gespür für Nonsense pur: Auch wenn sie in ihrer Zugabe: „I will hoem“ auf ihr dringliches Bedürfnis hinweist, den schönen Abend hiermit beenden zu wollen, kommt sie um ein endgültiges Abschlussliedle nicht drum rum: „Hosch du an Briggl Brot em Sack, no gib mr was drvo – no griagsch du ao mae Daschalamp, ond i schalt dr se o! . . .“

Die Taschenlampe muss nicht angeschaltet werden, um zu erkennen, dass die Kästle nicht nur den Schalk im Nacken, sondern auch „ebbes uffm Kaschda“ hat.




Sindelfinger Zeitung, 12.02.2020

Alltag auf die Schippe genommen

Sindelfingen: Schwäbisches Musik-Kabarett mit Bettina Kästle - von unserem Mitarbeiter Matthias Staber

Mit ihrem neuen Programm „Ich heiße nicht Frau Kächele!“ ist die schwäbische Mundartkabarettistin im ausverkauften Sindelfinger Theaterkeller zu Gast gewesen. Über 80 Zuschauer feierten „das schwäbische Chansonprogramm“ mit begeistertem Applaus. Zu schwäbischen Mundart-Songs bearbeitete Alltags-Beobachtungen, die mit viel augenzwinkernder Selbst-Ironie serviert werden, sind das Markenzeichen der Musik-Kabarettistin Bettina Kästle.

Von Shopping-Irrsinn über ambitionierte Hobby- Radler, deren „Ranzen gerade so ins enge Trikot reinpasst“, bis mit dem Bonbonpapier raschelnde Kleinkunst-Zuschauer: Bei Bettina Kästles neuem Programm, „Ich heiße nicht Frau Kächele“ bekommen fein beobachtete Anfechtungen des täglichen Lebens eine charmante humoristische Bearbeitung verpasst, die kleine Ärgernisse in gute Laune verwandelt. Auch das humoristische Potenzial der eigenen Unzulänglichkeiten nimmt Bettina Kästle selbstironisch aufs Korn. Der Supermarkt als stressige Kampfzone, deren Besuch keineswegs garantiert, mit den wirklich benötigten Dingen des täglichen Bedarfs nach Hause zurückzukehren: Wer in seinem Leben schon einmal einen Einkauf mit Süßkram und Fertig-Pizza statt des eigentlich auf der mentalen Liste stehenden Klopapiers beendet hat, wird sich in den Songs von Bettina Kästle wiedererkennen, was erheblich zu deren Spaß-Faktor beiträgt.

Mit Ukulele, Gitarre, Akkordeon oder an der singenden Säge begleitet Bettina Kästle ihre Mundart-Songs, die sie musikalisch beschwingt auf die Bühne bringt. Kurze Standup-Passagen runden das Programm ab, in denen Bettina Kästle unter anderem von den Eigentümlichkeiten ihres Buchhändlerjobs erzählt. Dass Kunden nach dem „Parfüm von Rita Süssmuth“ fragen, nach „Die Leichen des jungen Werther“ oder „Satan, der Weise“, gehört zu den Erfahrungen, die Bettina Kästle humoristisch aufarbeitet.

Böse oder zynisch wird die Kleinkunst von Bettina Kästle nie: Dieses Mundart-Kabarett kommt locker und unaufgeregt daher, womit es sich angenehm abhebt von der aggressiven Bissigkeit, die oft auf Kleinkunst- und Comedy-Bühnen zu finden ist.




Sindelfinger Zeitung, 04.08.2010

Ein köstlich kästlicher Abend

Rotes Kurzhaar, weiße Bluse, Latzhose - das ist längst ihr Auftrittskostüm: "Kästle, wie Kasten, nur kleiner". Bettina Kästle moderiert sich selbst. Begrüßung, Selbstvorstellung, Ankündigung der Pause und Verabschiedung sind zu Programmpunkten ausgearbeitet. Raffiniert steht sie in einem steten Dialog mit ihrem Publikum.

Ein Spiel, das sie liebt. Ein Spiel, das sie virtuos beherrscht. So virtuos und routiniert, wie sich die Künstlerin auch selbst begleitet. Mit der Gitarre, drei Akkordeons unterschiedlicher Größe, diversen Kleininstrumenten zwischen Tröte und Ukulele und einer Blues-Harp, die allerdings nur kurz zum Einsatz kommt, weil aus ihr nicht das rauskommt, was draufsteht.

Doch der Blues lebt in ihren Liedern. Und dieser schwäbische Blues hat einiges zu beklagen und zu bedauern in unserer alltäglichen Welt.
Ob Erinnerungen an den Ausflug mit dem Albverein oder die Angst vor dem Zahnarzt- dem einzigen Ort auf der Welt, wo alle Menschen gleich sind.
Es geht um das Entsetzten vor der Person zwischen Passfoto und Spiegelbild, um TV-Shows, den Nutzen einer Erholungsgrippe oder den Verzicht aufs Nutellabrot.
Die Texte und Lieder der Döffingerin sind allesamt selbst gemacht. Voller Witz, Humor und Selbst-Ironie. Ohne in Klischees zu verfallen, auch nicht auf der schwäbischen Ebene.
Starke Einfälle zumeist, originell und griffig präsentiert. Die Erkenntnisse, so klein und nichtig sie auch scheinen mögen, sind köstlich kästlich. Auch der kernige Scherz wird mit spürbarer Freude an den menschlichen Schwächen auf den Pointen-Punkt gebracht.
Alltägliches Thema und banale Situation werden so zur komischen Miniatur.

Natürlich ist auch der Abgang voll ins Programm eingearbeitet. Die Zugabe kommt als Publikumsbeschimpfung daher: „Singat eure eigne Lieder, I will hoim!“



Stuttgarter Zeitung, 28.04.2010

Die, die über sich selbst lacht

Bettina Kästle nimmt im Helene-Pfleiderer-Keller in Degerloch sich und die Schwaben schwäbisch auf die Schippe

Aus Döffingen bei Grafenau hinter Sindelfingen, also aus den schwäbischen Kernlanden des Heckengäus kommt Bettina Kästle.

"Kästle wie Kasten, bloß kloiner", kündigt sich die Kleinkünstlerin an. Es sind in der Tat Kleinigkeiten des Alltags, die sie abwechselnd zu einem ihrer drei Akkordeons oder zur Gitarre besingt.

Sie verzichtet ganz auf jene Art von Witz, die man deftig nennt, auf Zoten oder zündende Gags, nach denen das Schenkelklopfen um sich greift. Ihr Humor ist feiner, kleiner, bescheidener.
Und das Schwäbische trägt sie nicht wie ein Ausrufezeichen vor sich her, sondern spricht die Mundart, wie sie die Menschen eben hier sprechen, wenn sie unter sich sind. Schon das macht sie sympathisch und ihren Auftritt ungetrübt vergnüglich.

Denn Bettina Kästle beobachtet die Menschen. Besonders genau beobachtet sie sich selbst. In all den kleinen Schwächen und Eigenheiten, in solch liebenswürdige Selbstironie gekleidet, erkennt sich jeder leicht wieder: ob es die Angst vorm Zahnarzt ist, die Eitelkeit angesichts allmählichen Alterns oder die heimliche Unfähigkeit, beim Würfelspiel mit Anstand zu verlieren. Mensch ärgere dich nicht eben.

Wie sie da so steht in ihrer rustikalen Jeans-Latzhose und mit ihrem frechen Kurzhaarschnitt, wirkt Bettina Kästle natürlich kein bisschen eitel. Aber wie alle ihre Mitmenschen ist sie es und gesteht sich das auch ein. Den Song zu einem Friseurbesuch kündigt sie so an: Sie lasse sich die Haare nur von Männern schneiden, "weil ich nicht den Eindruck habe, dass Frauen Interesse daran haben, dass ich schöner aussehe". Das ist gut. Die gelernte Schauspielerin hat ihre kabarettistischen Neigungen schließlich bei Rolf Linnemann und Gerhard Polt geschult.

Weil sie im zivilen Hauptberuf auch Buchhändlerin ist, kann sie ähnlich gelungene Scherze auch über ihr Metier machen. Manchmal mit Wortwitz, manchmal mit mehr. Eine Kundin habe schon "Das Parfüm von Rita Süßmuth" von ihr erbeten oder "Ferien auf Sagrotan". Ob sie eine Bibel führe und ob die aktuell sei, wurde sie in ihrem Böblinger Buchladen schon gefragt. Wohingegen der Wunsch eines schwäbischen Kunden nach einem "Globus von Baden-Württemberg" wohl eher ein gut ausgedachter Witz sein dürfte. Aber auch der kommt bestens an.

Mit ihrem Publikum spielt Bettina Kästle, tritt dabei aber niemandem aufdringlich zu nahe. Scherze auf anderer Kosten sind ihre Sache nicht, ihr Humor geht mehr auf eigene Rechnung. Zum Beispiel wenn sie über die zeitweilige Neigung zum depressiven Selbstmitleid so spitz spottet, dass es an Sarkasmus grenzt.

Solche Selbstironie fanden auch die Zuschauer köstlich und wollten ihren Star gar nicht mehr gehen lassen.



Kreiszeitung Böblingen, 25.01.2010

Kästle ist "schwäbisch, praktisch, gut"

SINDELFINGEN. Bettina Kästle kennt sie alle, die Sorgen und Nöte des ganz normalen Alltags - und macht sie in ihren Liedern zu einem humoristischen Ausnahmezustand.

"Kriegat ihr no Luft?", fragt sie zu Beginn in die ausverkaufte Runde am Samstagabend im Sindelfinger Theaterkeller. Doch damit ist der Besorgnis bereits Genüge getan. Von hier an übernimmt die Kabarettistin das Regiment und gibt wechselweise mit Harmonika oder Gitarre den Ton an.

"Kästle, wie kleiner Kasten", stellt sie sich vor. Pikiert-schwäbisch beklagt die Kabarettistin, dass sie nicht fotogen sei, die melancholischen Akkorde, die sie ihrer Gitarre entlockt, sind schon beinahe krokodilstränenverdächtig. Aber da rettet die Zuschauer Kästles Erkenntnis: "Gut aus seh' i bloß live." An dieser Stelle kann auch das Publikum wieder punkten, denn als es dazu applaudiert, erhält es umgehend ein Lob von der Bühne herab.

Das ist nicht immer so. Bei Kästle müssen die Zuschauer schon was tun, und es wird ihnen nichts geschenkt. "Da ist nach oben noch Luft", erklärt sie nach dem Gesangseinsatz der Damen und Herren in ihrer erbarmungslosen Art.
Als gelernte Buchhändlerin lässt die zierliche Frau aus Grafenau mit dem kess geschnittenen roten Schopf den Saal schunkeln für alle Buchhändlerinnen dieser Welt.
Und damit das Pärchen sich nicht im Dunkeln anschmachten muss, wird in ihrem Lied vom Treppenhaus als Lichtschalter geschnalzt und geschnippt, bis die Birnen glühen. Bettina Kästle singt und spielt, lässt ihre kleinen und großen Quetschkommoden die Ergüsse ihrer schwäbischen Dichterskunst begleiten und bringt das Publikum so weit, dass es schon nach dem zweiten Ansatz dann klatscht, wenn Kästle einen Schluck trinkt, damit die entstehende Stille überbrückt wird.

Die Pause ersingen sich die Zuschauer dann selbst. "Pause wella mir jetzt han", erklingt es da dreistimmig im Kanon, einstudiert mit Kästle, natürlich.

Man nehme einen gehörigen Schuss Selbstironie und Bettina Kästles Erlebnisse im Alltag, und heraus kommt eine theatralisch überzeichnete, aber im Grunde bodenständige, direkt aus dem Alltag kommende und lebendige Szenerie, die den Lachmuskeln der Zuschauer ordentlich zusetzt. Da endet sogar ein Zahnarztbesuch in allgemeinem Gelächter.

In der ersten Zugabe macht sie ihrem Publikum Vorwürfe, dass es sie noch nicht gehen lassen will. "Denket doch bei aller Freud au mol an mi. Erbarmungslos wird klatscht und gjohlt." Und als dies nicht zieht, versucht sie es mit Drohen: "Okay, müss mr halt dr letschte Krampf au no rauszieha."
Der letzte Krampf, das ist ein schräg geratenes Liebeslied, zu dem die Zuschauer noch einmal mitsingen dürfen, ehe sie erheitert den Saal verlassen. Und mit einer neuen Erkenntnis. Ein Kästle, das ist nicht nur ein kleiner Kasten.

Kästle, das ist schwäbisch, praktisch, gut.



Schwäbisches Tagblatt, 16.03.2009

Superstar aus Schwaben

Bettina Kästle machte in Bierlingens Bürgersaal freches Mundart-Kabarett

Mit Jeans-Latzhose, kurzen roten Haaren und weißem Hemd hüpfte Bettina Kästle am Samstag auf die Bühne im Bierlinger Bürgersaal.

Sie spricht ihre Zuhörer an, ist frech. Zwei Zuspätkommer avancierten zu ihren „Lieblingsopfern“. Als „die „zwei Ökumenen“ bezeichnete sie Kästle im Folgenden, denn ihr Programm überschnitt sich mit einem ökumenischen Gottesdienst im Nachbarort. Charmant frotzelte sie, als das Publikum einen Kanon anstimmte: ein bisschen dünn klinge es, und aus der Richtung der Ökumenen komme gar nichts.

Beiläufig thematisierte Kästle TV-Shows: Deutschland sucht den Superstar, „Schwaben hat ihn schon“ , sagte sie verschmitzt und deutete auf sich. Sie sang sang von ihrem Kindheitstrauma, dem Albverein, und nahm nervtötende Kinobesuche auf die Schippe.

Kästle entlockte nicht nur waschechten Schwaben ein Lachen. „Für mich als Preußen ist es nicht immer astrein zu verstehen, aber zu erfühlen, sagte Gerhard Erdmann vom Forum Kultur Starzach, das die Künstlerin nach Bierlingen eingeladen hat.

Bettina Kästle schreibt alle ihre Texte selbst: „Je kleiner das Thema, desto interessanter ist es oftmals. Im Grunde singe ich über die Dinge, die viel als banal verschmähen.“

Eva Gaus aus Felldorf pflichtete ihr bei: „Sie singt aus dem Leben, das hat mir richtig gut gefallen.“



Schwarzwälder Bote, 16.03.2009

Frech und schwungvoll präsentierte Poesie

Witzig, spritzig, völlig unkompliziert und mit genüsslichen Höhepunkten unterhielt die Entertainerin Bettina Kästle aus Grafenau am vergangenen Samstagabend das Publikum in der Bierlinger Martinusklause.

Frech, schwungvoll und hintergründig rezitierte und sang Bettina Kästle im Scheinwerferlicht vom „täglichen Allerlei, auf das niemand aufmerksam hinschaut“. Mit Gitarre und verschiedenen Ziehharmonikas hat sie musiziert und verstand es, das Publikum in ihrer unnachahmlichen Art mitzureißen.



Schwarzwälder Bote, 16.02.2009

Musikalisch-kabarettistisches Kontrastprogramm zur Fasnet

Einen Blick in die menschliche Seele warf Bettina Kästle am Samstag im Gasthaus Fecker in Hechingen. Im alten Wirtshaus war`s behaglich, als Kästle unter anderem über die „klitzekleine Erholungsgrippe“ sinnierte.  So eine kleine Krankheit käme doch gerade gelegen, um dem Berufsstress für ein paar Tage zu entkommen, oder? Aber ist die Grippe da, geht der Stress erst richtig los – mit Inhalationen, Tee sowie Gängen zu Apotheke und Toilette.

Ihre Geschichten untermalte die Frau aus dem Heckengäu mit Liedern, bei denen sie sich abwechselnd mit Ziehharmonika und Gitarre selbst begeleitete. Das Publikum ging begeistert mit, ließ sich sogar einen Kanon beibringen – so konnten sich die Zuhörer in der anschließenden Pause selbst unterhalten.

Bettina Kästle bringt menschliche Schwächen und all die kleinen alltäglichen Begebenheiten heiter-ironisch auf den Punkt. Sie stichelt und lässt ihr Publikum in den Spiegel blicken, hält zuweilen schonungslos den Spiegel vor, aber gram kann man ihr unmöglich sein.

Ihr herzerfrischendes Lachen und ihre schlagfertige spitze Zunge machen einen Abend mit ihr zum Erlebnis.

Daher durfte sie aus dem Fecker auch nicht ohne Zugabe ziehen. Erst als sie bettelnd „I will hoim“ sang, konnte sie sich von einem begeisterten Publikum verabschieden.



Schwäbisches Tagblatt Tübingen, 9.6.2008

Heitere Selbstironie
Bettina Kästle sang in der Hammerschmiede

Mit schwäbischen Chansons begeisterte Bettina Kästle am Freitagabend in der Hammerschmiede.

Extravagant kam die aus Grafenau bei Stuttgart stammende Bettina Kästle daher. Kurze, rote Haare, blaue Latzhose und weißes Hemd, dazu ein paar Schuhe in unterschiedlichen Farben. Mit ihrem Kinder-Akkordeon hatte sie schon fast etwas Clowneskes. Doch auch mit einer Quetschkommode für Erwachsene und einer Gitarre begleitete Bettina Kästle ihre Lieder.

Humorvoll, heiter und charmant schuf sie sich schnell einen guten Kontakt zu ihrem Publikum. Der kleine Raum und die Bereitschaft der Gäste, mit Kästle zu kommunizieren, sorgten für eine ganz persönliche Stimmung.

Ansagen und Liedtexte waren eine Mischung aus Kabarett und Alltagsbeobachtungen, Selbstironie kam dabei nicht zu kurz.

Kästle sang über Ängste, die jeder kennt: „Es gibt zwei Orte, an denen alle Menschen gleich sind. Das ist vorm jüngsten Gericht und beim Zahnarzt.“ In helltönigem Chansongesang, der sich durch die meisten Lieder zog, ließ sie die Zuhörer wissen, sie wolle „nie wieder Nutellabrot“ essen. Doch kaum hat sie die Tortur überstanden, gönnt sie sich etwas Süßes.

Dem Publikum gefiel, was ihm geboten wurde. Stürmischer Beifall, laute Juchu-Rufe.


Böblinger Kreiszeitung, 29.1.2008

Knitzig und witzig ohne jede Sprachbarriere
Die Döffingerin Bettina Kästle macht Kabarett nicht nur für Schwaben

Ein volles Haus und strapazierte Bauchmuskeln sind in diesen Tagen auch ohne närrische Ausgelassenheit zu beobachten. In der Weil der Städter „Kulisse“ trat am Freitagabend Bettina Kästle auf.

Das fast zweistündige Programm Kabarettprogramm reiht gesungene Geschichten aneinander.

Radiokompatibel die fünf Minuten und längeren Stücke beileibe nicht. Kästles Kabarettprogramm eignet sich nicht zum Schenkelklopfen, derbe Spaße und Zoten sind ihre Sache nicht. In ihren gesungen Texten, die als Chansonkabarett beworben werden, geht es um das normale Leben.

Die Geschichten sind aus dem Leben gegriffen, die Welt wird durch die eigene Brille betrachtet und wiedergegeben. Dazwischen bereiten Überleitungen auf die nächste Geschichte vor.

Bettina Kästle ist ein Eigengewächs der Region. Hier machte sie das Abitur und schauspielerte in der Theater-AG. Das Studium der Theaterwissenschaften in Bochum war ihr zu theoretisch, ihr fehlte die Bühne. Schauspielschule, Clownsschule, ein Kabarettseminar mit Gerhard Polt, das taugte schon eher. Und so entwickelte Kästle ihr eigenes Ding.

Davon kann sie bisher noch nicht leben. Deshalb ist Bettina Kästle im wirklichen Leben gelernte Buchhändlerin, arbeitet in der Osianderfiliale in Böblingen. „Im Laden stehen-das hat schon was von griechischer Tragödie und Komödie“, schmunzelt sie.

Schwierig ist es, die Kabarettistin in eine Schublade zu stecken. Politisches Kabarett wäre einfacher zu vermarkten. Dem schwäbischen Dialekt haften zudem unbegründete Vorurteile an. Auftritte im benachbarten hessischen Ausland kamen trotzdem gut an. „Es geht im Programm nicht um den Schwaben an sich. Ich schwätz halt so, aber der Inhalt ist allgemeingültig. Mit der schwäbischen Sprache kann ich viel mehr Emotionalität ausdrücken als es im Hochdeutschen möglich wäre. Leider laufen viel mit dem Komplex herum, nur am Biertisch oder im Gärtle schwäbisch reden zu dürfen.“, wundert sich Kästle. Die Bayern machten es demgegenüber richtig. „Aber wir sind auf einem guten Weg“, konstatiert die Döffingerin abschließend.


Stuttgarter Zeitung, 28.1.2008

Das Flirtpotential der Zeitschaltuhr
In der Weiler  Kulisse unterhält Bettina Kästle mit ihrer köstlich-komischen „Kästle-Musik“

Kabarettabende mit Bettina Kästle kommen prima ohne das Odeur der großen Welt, ohne Seitenhiebe auf Politik und Gesellschaft aus. Umso mehr Dramen spielen sich bei der Musikkabarettistin im Kleinen ab.

„Kästle wie Kasten, bloß kloiner“, so stellt die in weiße Bluse und Latzhose gewandete Bettina Kästle sich und ihre Instrumente dem Publikum vor. Mit im Gepäck hat die gelernte Buchhändlerin und Schauspielerin drei Akkordeons unterschiedlicher Größe, eine große und eine winzige Gitarre sowie eine Blues-Harp, die allerdings nur kurz zum Einsatz kommt, weil aus ihr nicht das rauskommt, was draufsteht. Umso mehr Blues kommt aus dem Mund der singenden Kabarettistin, die, bei aller schwäbisch-stoischen Gelassenheit doch auch allerhand zu beklagen und zu betrauern hat. Das können mal die gewaltigen Ängste vor dem nächsten Zahnarztbesuch sein, mal das Entsetzen angesichts der jüngsten Passfotos, die so gar nicht der Person ähneln, die ihr so charmant im Spiegel entgegenlacht.

Es sind die kleinen alltäglichen Begebenheiten, in ihren vertonten komischen Gedichten treffsicher, gewissermaßen köstlich-kästlich, aufs Korn nimmt. Jene Ängste und Schwächen, Erkenntnisse und Erfahrungen, die unsereins womöglich so klein und nichtig erscheinen, dass wir sie gar nicht bewusst wahrnehmen. Für die Liedermacherin mit der ausdrucksvollen Mimik liegen die Themen aber auf der Strasse, und da schaut sie dann auch ganz genau hin.

So besingt sie charmant das Flirtpotenzial eines Treppenhauses, in dem eine Zeitschaltuhr über Licht und Dunkelheit bestimmt, sie jammert und klagt bei ihrem vor Selbstmitleid triefenden „I muss so leida!“, sie beschreibt das bange Hoffen beim Friseur und regt sich fürchterlich auf beim „Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel“, bei dem ein blöder Würfel sie zunächst gnadenlos im Stich lässt .

So charmant Bettina Kästle ihre Pointen serviert,  so charmant bezieht sie immer wieder ihr gutgelauntes Publikum mit ein. Das darf sich selbst mit einem Kanon in die Pause singen und lässt sich nach zwei Zugaben von der begabten Liedermacherin augenzwinkernd beschimpfen: “Jetzt isch  aus, vorbei der Spaß, kriagat ihr dr Hals net voll? I will hoim ins Bett!“


Sindelfinger/Böblinger Zeitung, 10.11.2007

Ein enormes Potenzial

Um die ganz alltäglichen Dinge dreht sich alles bei der Musik-Kabarettistin Bettina Kästle. Mit bodenständigem schwäbischem Humor singt sie vom Gang zum Friseur oder zum Zahnarzt, vom Leben als Buchhändlerin oder von der Grippe-Selbstmedikation. Im Böblinger Alten Amtsgericht ist das Programm "Heute Abend: Kästlemusik!" gut angekommen.

Es gehört zum Konzept des Böblinger Comedy-Festivals "Mechthild", dass allen teilnehmenden Künstlern im folgenden Jahr ein voller Auftritt zusteht. 2006 hatte die Döffingerin Bettina Kästle knapp den Einzug ins Finale verpasst. Jetzt hat sie im alten Amtsgericht ihr Programm "Heute Abend: Kästlemusik!" in voller Länge präsentiert. Szenekenner, die Kästles Auftritt beim Comedy-Festival 2006 verfolgt haben, berichten: Die junge Kleinkünstlerin hat sich seither enorm weiterentwickelt. In der Tat wirkt Kästles Auftritt im Alten Amtsgericht locker und souverän. Das Spiel mit dem Publikum, das sie schnell in den Griff bekommt, gelingt ihr mühelos. Ihre klare und kräftige, angenehm schwäbelnde Singstimme nimmt den Raum selbstsicher in Besitz und transportiert den bodenständigen Humor der servierten alltagshumoristischen Geschichten überzeugend. Die Zeit zwischen den Liedern könnte Bettina Kästle für mehr Publikumsinteraktion nutzen, die ihr so formidabel und charmant gelingt.

Doch es steht fest: Diese junge Kleinkünstlerin hat enormes Potenzial. Man wird von Bettina Kästle hören.


Reutlinger Generalanzeiger, 13.8.2007

Bettina Kästle begeisterte in der Wimsener Mühle das Publikum mit humorvollen schwäbischen Chansons

Schon die Begrüßung war musikalisch: „Kästle wie Kaschte, bloß kloiner“, so führte sich Bettina Kästle am Samstagabend in der Wimsener Mühle bei ihren Gästen ein. Die Kunst, die Zuschauer mit Banalitäten des Alltags zu erheitern, beherrscht sie perfekt. Bettina Kästle ist mit Leib und Seele Kabarettistin. Von klein auf liebt die Döffingerin es, auf der Bühne zu stehen. Die Schauspielerei liegt ihr im Blut. Ihre Texte schreibt die Künstlerin selbst. Dabei setzt sie auf Alltäglichkeiten:“Das Thema liegt auf der Straße, man muß es nur erkennen“. Auch die Musik kommt aus ihrer Feder. Mit dem Abendprogramm tritt sie seit 2006 auf, über sieben Instrumente hat sie dabei im Einsatz.

Was sie dem Zuschauer vermitteln will, sagt sie musikalisch, sei es die Begrüßung oder die Ankündigung der Pause. „Wir singen jetzt alle zusammen, aber nicht miteinander“, motiviert sie das Publikum mitzumachen. Vom Kanon „Pause wollen mir jetzt ham“ sind die Zuschauer so mitgerissen, dass sie gar nicht wieder aufhören wollen.

Ihre Stimme und Mimik fesselt den Zuschauer. Hintergründige Komik wurde dem Zuschauer versprochen und er ist voll auf seine Kosten gekommen. Zwei Mal musste die Künstlerin nach dem Ende ihres Programms auf die Bühne zurückkehren und weitere Leckerbissen aus ihrem Repertoire präsentieren.


Hattersheimer Stadtanzeiger, 9.3.2007

"Ganz großes Entertainment"
Bettina Kästle im Posthofkeller

Den ersten Kontakt mit größerem Publikum hatte Bettina Kästle - das steht zweifelsfrei fest - im Jahr 1989. Da nahm die Schwäbin an einem Workshop im Rahmen der Kabarett-Tage teil. Am vergangenen Mittwoch war sie wieder in Hattersheim zu Gast. Und man darf mit Freude feststellen, dass sich die Dame mit dem kessen Kurzhaarschnitt und den verschmitzten Augen trotz eines zwischenzeitlichen Ausflugs ins bürgerliche Leben zu einer ansprechenden komödiantischen Entertainerin entwickelt hat. Nach mehreren Anläufen und diversen Theaterengagements, einer Ausbildung zur Buchhändlerin und dem Absolvieren einer Schauspielausbildung war es 2004 endlich soweit: Ihr erstes abendfüllendes Solo-Programm "Heute abend: KästleMusik" hatte Premiere ... Ausschnitte davon präsentierte die grundsympathische Komödiantin vor einem bis auf den letzten Platz gefülltem Posthofkeller. Ob Gitarre oder Akkordeon, Bettina Kästle begleitet ihre ausschließlich aus eigener Feder stammenden, hochvergnüglichen Lieder mit stoischer Gelassenheit. Sie besingt den beklemmenden Gang zum Zahnarzt, berichtet über den kaum zu bändigenden Aggressionsstau "angeohrs" eines schnarchenden Bettgenossen und bekennt mit grandioser Leidenschaft "Oh i muss leida" - ein Klassiker noch aus den Anfängen ihres bisherigen künstlerischen Wirkens. Bettina Kästle ist ein komödiantisches Kleinod, das herrlich schillert und funkelt und dabei auf jedwedes falsches Glamour versichten kann. Was darf man ihr wünschen? Dass sie in den Genuss der Popularität kommt, die ihr angesichts ihrer komödiantischen Begabung und Qualität gebührt.


Stuttgarter Zeitung, 6.6.2006

Auch Alltägliches kann vergnüglich sein

Sie hat ja so recht mit allem, was sie sagt. Und obwohl Bettina Kästle treffsicher und schonungslos menschliche Schwächen offenlegt, schluckt das Publikum diese Wahrheiten begierig und verlangt nach mehr. Es sind nicht die großen Probleme dieser Welt, von denen die zierliche junge Frau mit den kurzen roten Haaren und der Jeanslatzhose erzählt. Ihre schwäbische Kästle-Musik handelt vielmehr von alltäglichen Begebenheiten, die jeder kennt, über die gewöhnlich aber keiner spricht. Es geht um die absurden Gedanken, die einem durch den Kopf schießen, wenn man beim Zahnarzt sitzt.  Oder um das hilflose Entsetzen über Passfotos, die zwar einen Menschen mit äußerlichen Ähnlichkeiten zeigen,  aber dennoch nie die eigene Person. All das begleitet sie mal mit dem Akkordeon, das sie in drei verschiedenen Größen besitzt, mal auf der Gitarre. Die Melodien sind schlicht und eingängig. Das ist gut so, denn anders könnte man  nicht so problemlos ihren selbst geschriebenen Texten lauschen, die es ordentlich in sich haben. Weil sie die Gefühle und Gedanken, von denen sie singt, nachdrücklich durch ihre Mimik unterstreicht, sind Missverständnisse ausgeschlossen.

Wohl jeder fühlt sich ertappt, wenn sie das Wechselbad der Gefühle beim Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel schildert: das Aufgebrachtsein über die Ungerechtigkeit der Welt,  wenn`s keine Sechser gibt, die coole Überheblichkeit, wenn das Blatt sich wendet und die anderen das Nachsehen haben. Von wegen „ist doch nur ein Spiel“. Besonders amüsiert sich das Publikum über ein schon etwas älteres Lied, das an Aktualität jedoch nichts eingebüßt hat: „Oh, ich muss leiden, mir geht`s so schlecht, ich kämpf`mit der Welt“, jault Kästle voller Hingabe. Wieder Gelächter, kennen doch alle diesen selbstmitleidigen Weltschmerz - und wissen, dass es bei den anderen genauso ist.

Dass die Künstlerin den Dialog mit dem Publikum beherrscht, zeigt sie an diesem Abend auch außerhalb des Programms. Weil sie zu Anfang witzelt, dass sie desto mehr trinken könne, je länger der Applaus zwischen den einzelnen Nummern dauere, klatschen die Menschen jedes Mal herzhaft, wenn sie die Wasserflasche an die Lippen setzt. Irgendwann erzählt sie in einem Lied von einem ernüchternden Kinobesuch: Vom Film bekommt sie nichts mit, weil vor ihr ein Riese sitzt, der Sitznachbar Popcorn mampft und jemand erbärmlich nach Parfüm stinkt.  Weit öffnet die in Grafenau lebende Musikerin beim Singen den Mund – und eine Mühlenmücke fliegt geradewegs hinein.

Selbst das bringt Bettina Kästle nicht aus dem Konzept. Ein Gast spendiert ihr zum Herunterspülen einen Extrasprudel, und sie trinkt ihn, obwohl sie die gefährliche Wirkung der Kohlensäure kennt. Sogar das dezente Aufstoßen bindet sie auf witzige Weise ein.

Erst nach der schonungslos ehrlichen Zugabe „Ich will heim“ lässt das begeisterte Publikum Bettina Kästle ziehen.


Maichinger Nachrichten,  18.05.2006

Und sie muss leida !

Schon als Schülerin war ihr komödiantisches Talent unverkennbar. Jetzt kam Bettina Kästle auf Einladung des  Veriens der Freunde des Gymnasiums Unterrieden an ihre alte Schule zurück um zu zeigen, was aus diesem Talent geworden ist. Saumäßig viel, muß man ohne Umschweife sagen. Rund 80 Zuhörerinnen und Zuhörer haben sich hundert Minuten lang bestens amüsiert.

Dabei ging es mehrheitlich um Dinge, die eigentlich nicht so amüsant sind: den Besuch beim Zahnarzt, die gnadenlose Objektivität eines Fotos, das Ausgeliefertsein beim Friseur zum Beispiel. Da der Zuhörer die Situationen oft zur Genüge kennt, macht sich so etwas wie Schadenfreude breit, und das ist bekanntlich die reinste Freude.

Ein raffinierter Einfall auch dies: Begrüßung, Selbstvorstellung, Ankündigung der Pause und Abschied wurden ebenfalls zu Programmpunkten ausgearbeitet. So ist das Publikum stets unterhalten und kann sich dem einmal ausgelegten Zauber nicht mehr entziehen.

Wenn man bedenkt, dass die musikalische Begleitung auf drei verschieden großen Akkordeons oder einer Gitarre sozusagen „zufällig“ aus der Anmoderation hervorgeht und gleichermaßen einfach wie stimmig ist, dann ist es kein Wunder, dass das Publikum am Ende vehement nach einer Zugabe verlangt. Die bekommt es auch, aber – ganz Bettina Kästle -  in Form einer augenzwinkernden Publikumsbeschimpfung.




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Aus der Presse:
Zeitungsartikel über Bettina Kästle und ihre Auftritte




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